Weiterhin ungeschlagen und doch gefühlt verloren.
Bei bestem Fussballwetter ging es nach Bredereiche. Bekannter Weise ein stets umkämpftes Pflaster. Die Gastgeber, offensichtlich personell gebeutelt, brachten zum Anpfiff nur 10 Spieler an den Start. Nun war es also erst einmal daran, das aus den Granseer Köpfen zu bekommen. Ein Spiel in Überzahl würde nicht zum ersten Mal Nachlässigkeit fördern.
Von der ersten Minute an entwickelte sich das erwartete Spiel. Bredereiche igelte sich, verständlicher Weise, in der eigenen Hälfte ein. Gransee dagegen mit der Ballhoheit, versuchte das Bollwerk zu knacken. Hierbei versuchte man es immer wieder mit der Brechstange. Bis in die Mitte der gegnerischen Hälfte spielte man sich, meist ohne viel Gegenwehr, um von dort immer wieder Bälle in die überfüllte Zentrale zu schlagen. Dort wurde die Gefahr von den physisch starken Gastgebern meist schon im Keim erstickt, worauf man es auf Gästeseite erneut und leider zu oft mit den gleichen Mitteln probierte.
Nach ca. 20 Minuten verlagerte sich das Spiel vermehrt auf die rechte Seite, wo man über Alexander Scholz und den nachrückenden Patrick Wernicke immer tiefer in die gegnerische Hälfte kam und so auch mehr Gefahr ausstrahlte. So wurde in der 30. Minute auch die Gästeführung über die rechte Seite eingeleitet. Die erste. über mehrere Stationen, gelungene Kombination steckte letztendlich Hassan Saad Abdi auf den anstürmenden Nelito Guilherme durch, der überlegt zur 0:1- Führung traf. Anstatt in der Folge weiterhin variabel zu spielen, beschränkte man sich hauptsächlich auf die rechte Angriffsseite, wodurch das eigene Spiel leider zu vorhersehbar und ungefährlich wurde. Zusätzlich schlich sich in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit wieder eine nicht nachvollziehbare Unruhe ein.
In der zweiten Halbzeit konnten die Gastgeber ihren elften Spieler begrüßen, so dass man sich nun nominell auf Augenhöhe begegnete. Obwohl sich Bredereiche nun weiter nach vorne wagte und den Gästen somit Räume öffnete stellten die Granseer das Fußball spielen nun fast komplett ein. Dank einer Einzelleistung von Chris Netzband, der im gegnerischen Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden konnte, erhöhte man durch Alexander Scholz dennoch auf 0:2.
Die folgenden 37 Minuten sind schnell beschrieben. Gransee mit uninspirierten langen Bällen, teilweise ohne Not und defensiv immer wieder einfache Stellungsfehler, die den Gastgebern auch den 1:2- Anschlusstreffer in der 71. Minute ermöglichten. Am Ende kam es wie es kommen musste. In der 92. Minute, Freistoß aus ca. 25. Metern. Erstens hielt man eine Mauer für unnötig, zweitens ließ man sich in den eigenen Strafraum drängen und nahm dem Interims- Torhüter Denny Pikos, der seine Sache bis dahin durchaus gut machte, die Sicht. Ob er den Schuss in den Winkel ansonsten gehalten hätte, bleibt zumindest fraglich. Stehen bleibt aber, dass man den möglichen Sieg, trotz starken Kampfes des Gegners, leichtfertig verspielt hat. So blieb am Ende zumindest ein Punkt und die Gewissheit, in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen zu sein. Dabei bleibt aber ein äußerst fader Beigeschmack und die Hoffnung, dass man gegen den Tabellenführer wieder das wahre Gesicht dieser Mannschaft sieht.